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"Aquapower" oder der Schwindel mit dem Ökostrom
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Die Werbung
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Ob Frau Ferris
weiß, was ihr "e.on" mit unseren Fließgewässern
anrichtet? Würde sie dann immer noch
für diesen "Ökostrom" werben?
Die Werbung der Bayernwerke "AQUAPOWER,
günstiger Strom aus 100% Wasserkraft"
ist bereits seit einigen Wochen nicht mehr
zusehen. Sollte das etwa mit den erschütternden
Ergebnissen der von diesem Unternehmen in
Auftrag gegebenen Studie zusammenhängen.
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Die Folgen Die
an der Wasserkraftanlage Dettelbach bei
Würzburg am Main durchgeführte
Studie sollte die immer wieder von Fischern
und Gewässerschützern hervorgebrachte
Behauptung, daß Wasserkraftanlagen
Fischschredderanlagen sind, entkräften.
Das Ergebnis dieser Studie wurde kurz
im TV veröffentlicht und konnte im
Vorspann der Wasserkraft-Talkrunde bei SEASONS
im November nochmals gesehen werden. "Wasserkraft,
Energie fürs Leben" das klingt .nach
dem vernichtenden Urteil wie blanker Hohn,
denn alle Arten von Fischen werden ganzjährig
zu hohen Prozentsätzen schwer verletzt
oder getötet.
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Der Tod Tödlich
verletzt beim Durchgang durch die Turbinen
werden danach z.B. 27% der Aale, 48% der
Brachsen, 35% der Rotaugen und 15% der Forellen.
Lediglich 50% der Aale, 28% der Bachforellen,
13% der Brachsen, 22% der Rotaugen hatten
augenscheinlich keine äußeren
Verletzungen. Der jeweilige Rest der Fische
zu 100% hatte schwerwiegende Verletzungen,
deren langfristigen Wirkungen auf sie, wie
auch der augenscheinlich unverletzten Fische
sich nicht abschätzen lassen.
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Was sagt die Presse,
hier "Die
Welt" Seit
kurzem ist nun auch das letzte Argument
der Politik und der Betreiberlobby gefallen.
Wie "Die Welt" am 21.07.2000 veröffentlichte,
können in den Stauhaltungen von Wasserkraftanlagen
bis zu zehn mal mehr Treibhausgase freigesetzt
werden, als wenn die gleiche Menge
Energie durch die Verbrennung von Kohle
erzeugt würde. Dies stellte eine internationale
Kommission fest, die die Weltbank eingesetzt
hatte, um die Umweltverträglichkeit
von Staudämmen zu ermitteln. Die Emissionen
stammen von Pflanzen, die von den Flüssen
in die Stauhaltungen geschwemmt werden und
das bei deren Zersetzung entstehende Methangas
ist ein 20 mal stärkeres Treibhausgas
als CO2.
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Die Lobby
der Wasserkraftbetreiber Ungeachtet
dieser erschütternden Bilder und Fakten
sowie dem nachweislich nur geringem Potential
der "Aquapower" in Deutschland wird weiter
geworben und mit Millionenbeträgen
staatlich subventioniert und von der Wasserkraftlobby
der Ausbau selbst kleinster Fließgewässer
gefordert, denn das passt in die Ideologie
des Herrn Trittin. Ausstieg aus der Atomenergie
um jeden Preis und koste es was es wolle,
solange man dem Bürger weismachen kann,
dass der Energiemix aus Wind, Wasser und
Sonne uns vor der Energiekrise rettet. Wer
die Fakten kennt, wird gerne auf diesen
Strom zu stark überhöhten Preisen
verzichten oder gar mit 27,5 Pfennigen pro
Kilowattstunde wesentlich höheren Preis
bezahlen wollen! Der sogenannte grüne
Ökostrom aus Wasserkraft hinterlässt
eine tiefrote Spur, der nur dem monetären
Vorteil Einzelner dient.
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Die Kernernergie Wer
sich 30 Jahre zurückentsinnt, dem werden
die Werbebotschaften der "Aquapower" bekannt
vorkommen: Damals hat die Atomkraftlobby
im gleichen Wortlaut geworben. Die Kernenergie
galt ebenso "visionär" wie
ökologisch und heute will die Öffentlichkeit
mit dem Sicherheitsrisiko nicht mehr leben.
Wenn selbst das kleinste Fließgewässer
in eine Kraftwerkskaskade verwandelt ist,
werden unser Politiker vielleicht zu ähnlichen
Schlüssen kommen aber dann ist es zu
spät.
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Der ökonimische
Wahnsinnn
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Dem Bürger
wird suggeriert, dass die Wasserkraft nicht
nur regenerativ sondern auch umweltfreundlich
ist, weil dadurch Treibhausgase vermieden
werden, wie wir gesehen haben, ist das Gegenteil
angesagt. Dieser vermeintlich "Grüne
Strom" ist komplett eine Mogelpackung, vor
allem der, der durch die ca. 4600 (in Worten
viertausendsechshundert!) Kleinanlagen erzeugt
wird. Der Nutzen steht hier in absolut keinem
Verhältnis zum Schaden an der Natur.
Gegen das Zerstören hunderter
von Flusskilometern, vor allem durch kleine
Wasserkraftanlagen (WKA), hilft auch nicht
das Zertifikat "Ökostrom". Die
gesamte in Deutschland durch Wasserkraft
erzeugte Elektroenergie beträgt ca.
5%. Die ca. 4600 Kleinanlagen haben davon
einen Anteil von ca. 10%. Daraus ergib
sich für die derzeit in Betrieb befindlichen
Kleinwasserkraftanlagen somit ein Anteil
an der gesamten in Deutschland erzeugten
Elektroenergie von 0,5%!
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"4633 kleine
WKA (bis 1MW Leistung) bringen 1997 in Deutschland
eine CO 2- Einsparung von 0,09 %" !
Quelle: Umweltverträglichkeit
kleiner Wasserkraftwerke - Zielkonflikt
zwischen Klima und Gewässerschutz Endbericht
, Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes
bearbeitet vom Institut für ökologische
Wirtschaftsforschung Berlin Berlin, 1997
Auf das Bundesland Sachsen reflektiert
ergibt sich ( 280 sächs. WKA * 0,09%
) / 4633 WKA Deutschlands= 0,00544 % !
Die
ca. 280 Kleinwasserkraftanlagen hatten 1996
einen Anteil von 0,57%. Sie vermeiden damit,
sofern Kraftwerksleistung aus fossilen Brennstoffen
reduziert und die WKA´s selbst kein
Methangas erzeugen, 0,00544% CO-Gase, gemessen
an der deutschen Gesamtemission.
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Der Nutzen für
die Allgemeinheit
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Jeder Fachmann
weiß aber, dass Dampfturbinen mit
maximalem Wirkungsgrad gefahren werden müssen,
um den Emissionsgasausstoß zu minimieren.
Jede Leistungsreduzierung vergrößert
somit die Emissionen und die Effekte heben
sich auf. Logisch wäre also die Abschaltung
eines Kraftwerksblockes, der mit fossilen
Brennstoffen arbeitet. Leider existiert
dafür weder ein Gesetz noch ist der
Leistungsanteil der kleinen Wasserkraft
so groß, dass er dies rechtfertigen
würde. Fazit: 0% Reduzierung von Großkraftwerksleistung
= 0% CO-Gasreduzierung! Dem gegenüber
steht eine installierte Überkapazität
an Kraftwerksleistung von
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ca. 10.000
MW (wie kürzlich von e.on und RWE bekanntgegeben),
die es uns bereits heute gestatten würde
komplett aus der Kernkraft auszusteigen. Gestatten
Sie mir noch ein paar Zahlen zu den Kosten,
die sich aus Förderung und Steuerabschreibung
für die Allgemeinheit ergeben. Die
geschätzte steuerliche Abschreibung
in die Wasserkraftanlagen Sachsens beträgt
ca. 75 Mio DM/ Jahr (Quelle: Bund der Steuerzahler)
! Für ihr unternehmerisches Risiko
wurden die meist aus Bayern stammenden Betreiber
durch den Freistaat Sachsen mit Fördergeldern
in Höhe von maximal 200.000,- DM/ Anlage
belohnt.
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Die Auswirkungen der
Wasserkraft
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Im Unterschied
zu größeren Flusskraftwerken
liegen die kleinen WKA bis 500 kW installierter
Leistung in der überwiegenden Mehrzahl
in der von Forellen und Äschen bewohnten
sehr sensiblen Salmonidenregion der Fließgewässer.
Hier haben die Beeinträchtigungen durch
kleine Wasserkraftwerke wie Niedrigwasser,
Trockenfallen, Anstau oder Flußsperren
generell gravierende Folgen. Fließgewässer
haben natürlicherweise in der Salmonidenregion
eine hohe, kräftige und turbulente
Strömung, geringe Sedimentation, klares
Wasser, ein vielgestaltiges Kies- und Sandbett
und einen hohen Sauerstoffeintrag. An diese
günstigen Verhältnisse sind die
Organismen angepasst und damit auch davon
abhängig. Kleine WKA verändern
die Bedingungen im Fluss gravierend, ein
Ausgleich des Eingriffes ist nicht möglich!
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Der ökologische
Schaden für die Flüsse
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Die Zusammensetzung
der Tierwelt und Pflanzenwelt an einem Fluss
und in seinem Flussbett ist charakteristisch
und bestimmt die weiteren Mitglieder der
Nahrungskette. Jeder Eingriff in die Strömungsverhältnisse
eines Flusses und Unterbindung des Geschiebetransportes
durch Kraftwerksbauten zieht umgehend eine
Änderung seines ökologischen Profils
nach sich.
Beeinträchtigung der Längsdurchlässigkeit
(keine Wanderungen von Lebewesen aller Art,
z.B. Wanderungen für Fische zu Laichgründen
mehr möglich, auch funktionierende
Fischpässe sind
Beeinflussung des Gefälles und dadurch
der Fließgeschwindigkeit, Erhöhung
der Wassertemperatur, Verringerung der Sauerstoffsättigung,
starke Sedimentierung oberhalb von Staubauten
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Verschlammung des Grundes: Ersticken des
Lückensystems im Kies, das "Aus"
für zahlreiche Insekten und Kleinfischarten
und der Tod des Ökosystems "schnelles
Fließwasser" der Forellen-, Äschen-
und Barbenregion
Temperaturerhöhung
PH- Wertverschiebung
Verminderung der Selbstreinigungskraft
Methangasung in Wehrteichen
Zerstörung von Laichgebieten
Erhöhung der Hochwassergefahr, welche
einen weiteren Gewässerausbau verlangt
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Woher kommt aber die
Energie der Zukunft und was macht Sachsen?
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Wir glauben
hier ist nicht "Umdenken" sondern "klar
denken" gefragt, denn jede Energieerzeugungsart,
bis auf die Energieeinsparung, hat negative
Folgen für die Umwelt. Der Umfang
und die Art und Weise der Schädigung
ist abhängig von der Menge und Größe
der Anlagen sowie der Spezifik der Energiegewinnungsart.
Energie aus fossilen Bennstoffen beeinflusst
das Klima
Kernenergie schädigt durch Strahlung
Sonnenenergie entzieht großen
Flächen das Sonnenlicht
Windkraftanlagen verursachen Schattenschlag,
Geräusche und beeinflussen den Vogelzug
Wasserkraftanlagen ruinieren die Fließgewässer
und auch der neue Heilsbringer, die Wasserstofftechnologie
wird nicht ohne Auswirkungen auf die Umwelt
bleiben
Da auch in
Zukunft "Strom aus der Steckdose" kommen
soll, wir dabei aber nicht unsere Lebensgrundlage
vernichten dürfen, kann nur gelten:
Alle Energiegewinnungstechnologien
so nutzen, dass möglichst wenig Schädigungen
für die Umwelt entstehen!
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Sachsen bewegt
sich mittlerweile durch die Genehmigung
weiterer Kleinwasserkrftanlagen in
Richtung Supergau durch Wasserkraft und
der Steuerzahler zahlt die Zeche für
die heutige Denaturierung der Flüsse
(bereits über 280 km Fließgewässer
sind durch Stauhaltung und Ausleitung stark
geschädigt), wie auch die für
deren spätere Renaturierung.
Es hilft
unseren Flüssen nicht , wenn wir Angler
und vor allem unsere Verbände die Katastrophe
feststellen, diese versuchen zu dokumentieren,
viel Geld für Besatz einzuplanen und
dann zur Tagesordnung über zu gehen.
Wenn das
Thema Wasserkraft schon dem Tierschutzverband,
der Mehrzahl der Naturschützer, den
Politikern und dem Bürger sowieso auf
Deutsch gesagt "am .... vorbei geht",
dann sollten wenigstens die Angler in Ihrem
ureigenstem Interesse mit allen Mitteln
gegen die sinnlose Verbauung unserer Flüsse
kämpfen. Zumal nun auch das letzte
Argument der Politiker und Betreiber, der
Klimaschutz, gefallen ist.
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Was tun der VDSF und
der DAV eigentlich in der breiten Öffentlichkeit?
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Werden die
Angler regelmäßig über den
Sachstand informiert und zum Kampf gegen
Gewässerverbauungen aufgerufen? Wann
finden eigentlich die Großdemos der
deutschen Angler vor dem Bundestag und den
einzelnen Landtagen der Bundesländer
statt? Wann endlich werden professionelle
Agenturen für die Promotionsarbeit
beauftragt oder haben die Verbände
schon wieder Angst ihren Mitgliedern eine
Beitragserhöhung von 3,50 DM anzutragen.
Denn nur so können wir langfristig
das Angeln und unsere Gewässer gegen
die Angriffe der Wasserkraftwerksbetreiber
verteidigen! Wie man sich professionell
in der Öffentlichkeit präsentiert
machen uns unsere Gegner schon viele Jahre
mit bekanntem Ergebnis vor.
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Oder wollt
Ihr warten bis die Salmoniden, wie in Sachsen
von der EU geplant, unter generellen Naturschutz
gestellt werden? Es nützt nichts
Programme zur Stützung von gefährdeten
Arten ins Leben zu rufen, wenn deren Lebensräume
und Laichgebiete längst verschwunden
sind.
Hier helfen keine Kompromisse
über Fischpässe und Mindestwasser
- kleine WKA sind in allen Punkten hochgradig
naturzerstörend und deshalb ist deren
konsequenter Rückbau von uns einzufordern.
Kämpfen wir endlich für
unsere Gewässer!
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Literatur
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Verbansorgan Verband
Hessischer Sportfischer " Fischerei in Hessen" Heft
3/2000 Seite 15 "Wasserkraft-Energie fürs Leben??
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Die Welt vom 21.07.2000
" Stromproduktion mit Wasserkraft erzeugt auch Treibhausgase"
(www.die-welt.de)
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Umweltverträglichkeit
kleiner Wasserkraftwerke
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Zielkonflikt zwischen Klima und Gewässerschutz
Endbericht
, Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes
bearbeitet
vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Berlin
Berlin,
1997
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