Im Kampf gegen die Fließwasserkraft-
werke
im Freistaat setzt die Allianz für Sachsens Flüsse
verstärkt auf die Macht der Verbraucher. Mit
Ihrer Entscheidung, keinen in solchen Anlagen erzeugten
Strom zu kaufen könnten Sie,
die Verbraucher, einen wesentlichen
Beitrag zum Schutz der Fließgewässer leisten,
heißt es in einer Erklärung, die von zwölf
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Organisationen unterzeichnet wurde.
Zum Pressebeitrag mehr.
Tausende
Mitbür- ger haben sich bisher an dieser Aktion beteiligt
und wir wollen Ihnen hier die Wahrheit über
der Praktiken der Envia- Wasserkraftpolitik offenlegen.
Die Antwor- ten des Strombetreibers an die Verbrau-
cher
und die tatsächlichen
Zustände an der Flöha, einem Fluss im
Erzgebirge sind
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zwei vollkommen
unterschiedliche Bilder. Dem Verbraucher wird von
Envia Ökologie
vorgegaukelt und die Flüsse werden dage- gen
vollkommen trockengelegt. Die
Envia unterscheidet sich in keiner Weise von den
Praktiken der privaten Wasserkraftbetrei- ber, die
die Flüsse in Sachsen kilometer- weit trockenlegen,
nur um die höchsten Gewinne zu Lasten
der Natur einzufahren.
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"Die
Forderung sowie die parallel in der Presse veröffentlichten
Beiträge zu diesem Thema haben wir mit Bestürzung
zur Kenntnis genommen." hier der Presse- artikel
zu Wasserkraft:
"Verstimmung nach Boykott-Aufruf" mehr.
So die erste Reaktion der
Envia zum Boykott der Verbraucher
zur Aktion der Allianz für Sachsens Flüsse.
In Anbetracht der wirklichen Verhältnisse an
der Flöhe ist diese Reaktion der blanke Hohn.
"Die
in der Presse veröffentlichten Argumente gegen
die Stromerzeugung aus Wasserkraft in Sachsen sind
aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar"
so die Envia weiter.
"Die Erläuterungen beziehen sich ausschließlich auf die von Envia betriebenen
Wasserkraftwerke, insbesondere auf das in der Presse
namentlich erwähnte Wasserkraftwerk Borstendorf.
Die Vorgehensweise der zu Grunde gelegten Untersuchung
ist laienhaft und lässt keine seriösen,
belas- tungsfähigen Ergebnisse zu. So wurde
z.B. die Wasserabgabe über das Wehr mit Hilfe
eines Lineals gemessen (Messung der Wasserhöhe
an der Wehrkante). Um jedoch zu einer seriösen
Einschätzung der Restwassermenge zu
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kommen
ist es zwingend notwendig, die Breite des Wehres
sowie die Fließge- schwindigkeit vor der Wehrschwelle
zu messen. Nur dann können Aussagen über
die über das Wehr fallende Wassermenge, und
damit die im Flussbett verbleibende Restwassermenge
getroffen werden. Bei dem namentlich zitierten Wasserkraftwerk
in Borstendorf beispielsweise würde bei der
in der Studienarbeit angegebenen Rest- wassermenge
in Höhe von 0,8 Kubikmetern je Sekunde eine
Messverfälschung von 1 Zentimeter Wasserhöhe
die errechnete Restwassermenge um zirka 50 Prozent
verändern." Also
werte Leser, jeder mit Augen im Kopf erkennt, dass
auf dem unten beigefügten Bild die ganze Breite
des Wehres zu sehen ist und das Wasser nur als Rinnsal
über die Wehrkante tropft, 0,8 Kubikmetern
je Sekunde ???? nicht wirk- lich, oder???? Die Envia
lügt absichtlich und führt damit ihre
Verbraucher bewusst in die Irre, nur um keinen Kunden
zu verlieren. "Die
in der Untersuchungsarbeit beklagte -nicht vorhandene
Fischaufstiegshilfe- beim Wasserkraftwerk Borstendorf
wurde während der Modernisierung des Wasser-
kraftwerks im Jahr 1992 durch den zu
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Rate gezogenen
Fischereiverband als nicht notwendig eingestuft,
da unterhalb der Wehrkrone zwei Fischrohre vorhanden
sind." Unabhängig
davon, dass es sich sicherlich um einen ermessensfehlerhaften
Bescheid des zuständigen Landratsamtes
handelt, ist bei einer Neuinbetriebnahme einer Wasserkraftanlage eine funktionierende Fischaufstiegshilfe
eine Mindestanforderung zur Schaffung eines
Fischauftstieges, so die Auffassung der Bürgerinitiative. "Das Regelverhalten
der Envia-Wasserkraftwerke berücksichtigt alle
in der wasserrechtlichen Genehmigung geforderten
Punkte, wie z.B. den Pegelstand
am Wehr und die Restwasserabgabe. Dies führt
unter anderem dazu, dass die Wasserkraftwerke bei
nicht realisierter Restwasserabgabe (Wasser, das
im Flussbett verbleibt) die einzelnen Turbinen stillsetzen.
Somit ist gewährleistet, dass in wasserschwachen
Monaten die Turbinen der envia nicht in Betrieb
gehen können." so
abschließend die Antwort der Envia an ihre
Verbraucher. Im letzten Abschnitt des Berichtes
haben wir Ihnen die tatsächlichen Verhältnisse
an der Wasserkrfatanlage Borstendorf dokumentiert:
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Die
Bilanz der Wasserkraftanlage Envia Borstendorf an
der Flöha ist eine Farce. Es besteht keine
rechtskräftige Mindest- wasserfestlegung durch
die Behörden, also hier musste ein Wasserrecht
von 1926 herhalten und es lässt vermuten, dass
der wasserrechtliche Bescheid (Genehmigung) offensichtlich ermessensfehlerhaft
vom zuständigen Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis
erteilt wurde. Nach
Aussagen des Anlagenbetreibers wird eine
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Mindestwasserabgabe
von 800 l/s computergesteuert an das natürliche
Fließgewässer abgegeben. Diese Aussagen
müssen anhand von mehreren Messungen und Untersuchungsergebnisse
vor Ort stark bezweifelt werden. Diese
Bil-
der
belegen eindeutig das Gegenteil, denn es ist offensichtlich,
das hier deutlich weniger (ca. 100 l/s) Wasser
an das Mutterbett abgegeben werden. Hier
sehen Sie die Flöha unterhalb des Wehres
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Envia Borstendorf - das Geröllfeld spricht
für sich (Aufnahme v. 23.11.2000). Liebe
Leserinnen und Leser, Verbraucher und Naturschützer,
machen Sie sich selbst ein Bild von der Seriosität
der Firma Envia in Bezug auf die ökologische
Nutzung von Wasserkraft in Sachsen und gegenüber
den Verbrauchern. Folgen Sie dem Aufruf der Allianz
für Sachsens Flüsse "Strom aus kleiner Wasserkraft zu
boykottieren" und fordern Sie die
Envia auf, sich aus dem
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Geschäft
mit der Umweltzerstörung der Flüsse in
Sachsen zurückzuziehen. Beteiligen Sie sich
an der Kartenaktion gegen Wasserkraft:
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