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Die folgenden Pressemitteilungen haben wir im
Laufe der letzten Jahre zusammengestellt. Schicken Sie uns per e-Mail Presseartikel zum
Thema Wasserkraft und Fließgewässerschutz
aus Ihrer
Region, wir werden sie hier gern veröffentlichen.
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"Wasserkraft:
Verstimmung nach Boykott-Aufruf" Chemnitz
und Plauen vom 27.12.01
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Zusatz der
Bürgerinitiative "Gegen Gewässerverbauung
in Sachsen" zur Verbraucheraktion. Liebe Leserinnen und Leser, diese Presseseite ist
von enorm hoher Brisanz und wir veröffentlichen hier
natürlich auch Leserbriefe zum Thema Boykott-Aufruf.
Schreiben Sie uns Ihre
Meinung, als Email an:
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Diese
Artikel sind deshalb von hoher Brisanz, weil die Wasserkraftnutzung
noch
vor fünf Jahren in Sachsen als positiv besetzt
galt, heute aber sehr kritisch hinterfragt wird, ob
diese regenerative Energiequelle eine mögliche
Alternative für Sachsen ist. Weithin sichtbar ausgetrockene
Flussläufe, die fatalen Ergebnisse aus Untersuchungen der
Folgen für wandernde Fischarten durch Turbinen
und nicht zuletzt die Erkenntnisse aus den Lachsprogrammen
bestätigen die Fehlpolitik zur kleinen Wasserkraft. Unsere
Recherchen belegen diea umfassend auf unserer
Videoseite: .
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In der breiten
Bevölkerung hat ein neuer Denkprozess begonnen,
ein Prozess der durch umfassende Aufklärung durch
die Umweltschützer und Bürgerinitiativen bis
hin zum Bundesumweltministerium angeregt wurde. Man
hinterfragt nicht nur bei tausenden Naturschützern
und Anglern, sondern auch in der breiten Bevölkerung
diese fatale Bilanz der Naturvernichtung und der monetären
Betrachtungsweise dieser Problematik. Man fragt nach
den Gründen dieser Steuerverschwendung und damit
nach den Ursachen dieser verfehlten Förderpolitik
des Freistaates Sachsens. Im
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Besonderen fragt man aber
auch angesichts der auf mittlerweile fast 200 km trockengelegten
Flüsse nach den Vollzugsdefiziten der Behörden.
Wer haftet für diese Umweltvergehen? Wer hat die
Kraft endlich gegenzusteuern? Fakt ist eines, der Druck
aus allen Schichten wir immer größer und
es werden einige offensichtlich auf der Strecke bleiben.
Also Verantwortungsträger, jetzt handeln und nicht
erst, wenn die Zeit die kleine Wasserkraft ohnehin einholt
hat. (Sprichwort: "Wer zu spät kommt, den
bestraft das Leben" Zitat Gorbatschow) So nun
zum Presseartikel der Freien Presse:
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IHK
und Betreiberverband kritisieren Allianz für Sachsens
Flüsse
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Chemnitz.
Mit Verwunderung hat die Industrie- und Handelskammer
Südwestsachsen (IHK) auf den Boykott-Aufruf der
Allianz für Sachsens Flüsse gegen Strom aus
kleinen Wasserkraftanlagen reagiert. In der Diskussion
versuchten offensichtlich Privatpersonen das Ansehen
der Um-weltverbände für einen Kleinkrieg zu
missbrauchen, erklärte Dietmar Richter, stellvertretender
Geschäftsführer Industrie/Außenwirtschaft.
Auch der Verband der Wasserkraftwerksbetreiber Sachsen
und Sachsen-Anhalt verwahrte sich gegen die Forderung.
Durch die Verbreitung und Wiederholung von Unwahrheiten
werde ein falsches Bild von der Wasserkraft gezeichnet,
heißt es in einer Erklärung der Organisation. Die
Kritik richtet sich vor allem gegen den Vorsitzenden
des Naturschutzverbandes Freiberg, Tobias Mehnert, dem
die Kraftwerksbetreiber vorwerfen, eine Hetzkampagne
zu führen.
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IHK-Vertreter
Dietmar Richter verwies zudem auf eine frühereStellungnahme
der Grünen Liga. der auch Mehnerts Verein angehört:
In einer vom sächsischen Wirtschaftsministerium
geförderten Broschüre habe sie 1994 die Modernisierung
und Rekonstruktion von Wasserkraftanlagen ausdrücklich
befürwortet. Wer der Politik sieben Jahre danach
wegen ihrer Fördermaßnahmen ökonomischen
Sachverstand abspreche, sollte diese Aussagen kennen,
betonte Richter. Wasserkraftanlagen,
so die IHK-Position, leisten wie alle Anlagen zur Nutzung
regenerativer Energien einen kleinen Beitrag zur Kohlendioxidreduzierung
und tragen zu einem breiten Energiemix bei. Das Bundesgesetz
über den Vorrang erneuerbarer Energien setze sich
nicht umsonst das Ziel, deren Anteil bis 2010 mindestens
zu verdoppeln, und verpflichte die regionalen Versorger
deshalb,
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Strom aus
diesen Quellen abzunehmen. Südwestsachsen weise
zudem eine ganze Reihe produzierender Unternehmen auf,
welche die Wasserkraft nutzen, um Standortnachteile
auszugleichen. Einen Feldzug dagegen zu führen,
hieße, bewusst auch den Wegfall von Arbeitsplätzen
in Kauf zu nehmen, Fazit von Dietmar Richter: "Partner
mit derartigen Zielstellungen und gravierenden Amnesien
sind weder von Ökonomie noch Ökologie ernst
zu nehmen." Die Allianz für
Sachsens Flüsse hatte sich mit ihrem Aufruf gegen
die zunehmende Verbauung und abschnittsweise Trockenlegung
der Fließgewässer durch Wasserkraftanlagen
gewandt. Die Erklärung war von zwölf Organisationen
unterstützt worden- darunter der BUND, die Grüne
Liga und der Zweckverband Naturpark Erzgebirge/Vogtland.(SF)
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"Fluss
Allianz baut auf Verbraucher" Chemnitz
vom 17.12.01
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Verbände
sorgen sich um Fließgewässer - Aufruf: Bürger
sollen Strom aus kleiner Wasserkraft boykottieren von
Sven Frommhold
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Chemnitz.
Bei ihrem Kampf gegen die Fließwasserkraftwerke
im Freistaat setzt die Allianz für Sachsens Flüsse
verstärkt auf die Macht der Verbraucher. Mit
ihrer Entscheidung, keinen in solchen Anlagen erzeugten
Strom zu kaufen, könnten sie einen wesentlichen
Beitrag zum Schutz der Fließgewässer leisten,
heißt es in einer Erklärung, die von zwölf
Organisationen unterzeichnet wurde. Minimaler
Nutzen, maximaler Schaden - so lässt sich das Urteil
der Gegner über die kleinen Wasserkraftanlagen
bis 1 Megawatt Leistung zusammenfassen. Obwohl sie nur
einen verschwindend geringen Beitrag zur Energieerzeugung
und Kohlendioxidreduzierung von jeweils unter einem
Prozent lieferten, hätten sie die Fließgewässer
in Sachsen bereits auf mehr als 160 Kilometer
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erheblich
geschädigt. "Querverbauungen
und fast ausgetrocknete Flussabschnitte sind dabei lediglich
die sichtbaren FoIgen", sagt Ulrich Krößin,
Landesgeschäftsführer des Bundes für
Umwelt- und Naturschutz Deutschland in Chemnitz. Durch
die Veränderung des Naturraumes gingen jedoch auch
unersetzbare Lebensräume für Tier- und
Pflanzengemeinschaften verloren. Um
so unverständlicher sei die umfangreiche Bezuschussung
der Fließwasserkraftwerke. Pro Anlage, so Krößin,
wurden in Sachsen in der Vergangenheit bis zu 200.000
Mark an Fördermitteln ausgereicht. Zudem profitierten
die Betreiber, von denen nach Einschätzung des
Bundes der Steuerzahler viele reine Abschreibungsinvestoren
sind, vom subventionierten Abnahmepreis von 15,2 Pfennigen
pro Kilawattstunde. Aus all diesen
Gründen übt auch
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Tobias Mehnert, Chef des
Naturschutzverbandes
Freiberg und damit Mitglied der Grünen Liga, Politiker-Schelte.
"Wer kleine Wasserkraft fördert, ist wirtschaftlich
inkompetent", erklärt der Flöhaer, der seit
Jahren auf die Missstände an den allein im Regierungsbezirk
Chemnitz von über 170 Anlagen "zerstückelten"
Flüssen
aufmerksam macht. "Ich kann mir nicht vorstellen", so
sein Fazit", "dass Leute mit derart wenig
ökonomischen Sachverstand in der Lage sein sollen,
wirksame Konzepte zu anderen wichtigen Fragen, etwa
zum Abbau der Arbeitslosigkeit, zu entwickeln". In
diesem Zusammenhang erneuerte Mehnert seine Kritik an
der Nachgiebigkeit der Behörden beim Streit um
die Mindestwassermengen, die Kraftwerke zum Gewässerschutz
über ihre Wehre abfließen lassen müssen.
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Um überhaupt
eine Einigung zu erzielen, werden seit einigen Monaten
öffentlich-rechtliche Verträge abgeschlossen,
in denen sich die Betreiber freiwillig verpflichten,
bis zur rechtsverbindlichen Festlegung der Abflussmenge
einen Mindestwert einzuhalten, der einem Drittel des
über viele Jahre hinweg ermittelten und jeweils
nur an ein oder zwei Tagen auftretenden Niedrigstwasser
des Flusses entspricht. Nach Meinung Mehnerts
ein Witz: "Für mich ist das so, als würde
man mit Drogendealern vereinbaren,
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dass sie
in Großstädten wie Leipzig, Dresden, Chemnitz
oder Zwickau ungestört ihren Geschäften nachgehen
dürfen, wenn sie nur aus Orten wie Satzung oder
Pobershau fernblieben". Angesichts
des "Scheiterns von Politik und Verwaltung" ruft
die Allianz für Sachsens Flüsse, zu der unter
anderem auch Anglerverbände, Heimatschützer,
Kanu-Sportler und der Zweckverband Naturpark Erzgebirge/Vogtland
gehören, nun die Bürger dazu auf, "dem
unsinnigen Treiben ein Ende zu
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bereiten".
An Flussabschnitten wie dem Schwarzwasser zwischen Johanngeorgenstadt
und Schwarzenberg oder in den Tälern von Flöha
und Zschopau im Mittleren Erzgebirgskreis könne
sich jeder selbst ein Bild über die Zustände
machen. "Wer die Flüsse bewahren möchte,
der sollte bei seinem Energieversorger klarstellen,
dass er keinen Strom aus kleiner Wasserkraft kaufen
will", rät Ulrich Krößin. Denn
wenn es keine Abnehmer mehr gäbe, wären auf
Dauer auch die Kraftwerke nicht zu halten.
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